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Neurodermitis beim Kind – 7 Fragen und Antworten über die häufigste Hautkrankheit im Kindesalter!

Neurodermitis beim Kind – 7 Fragen und Antworten über die häufigste Hautkrankheit im Kindesalter!

Es gibt Dinge im Leben, die stark von äusseren Faktoren abhängig sind. Ein Kleinkind reagiert dabei empfindlicher auf Umweltreize als ein Erwachsener. Das atopische Ekzem, wie die Neurodermitis auch genannt wird, ist eine chronische nicht ansteckende Hauterkrankung mit einer Inzidenz von fünf bis 20 Prozent bei Kindern in Industriestaaten. Damit gehört die Neurodermitis zu den häufigsten Hauterkrankungen bei Babys und Kleinkindern. Das atopische Ekzem bringt eine gerötete stark schuppende Haut mit Juckreiz mit sich, welche zumeist beim Älterwerden und spätestens während der Pubertät wieder verschwindet.

Was ist eine Neurodermitis?

Das atopische Ekzem, die Neurodermitis, ist eine nicht ansteckende Hautkrankheit, die an den betroffenen Hautstellen zu einem roten schuppenden Ekzem führen. Dieser Hautausschlag ist mit einem starken Juckreiz verbunden. Die betroffenen Stellen entzünden sich und nässen. Die Tatsache, dass diese Hauterkrankung mit einer etwa fünfmal höheren Häufigkeit seit dem 20. Jahrhundert beobachtet werden kann, führte zu der Annahme, dass eine direkte Korrelation zur Industrialisierung besteht. In diesem Zusammenhang werden Umwelteinflüsse sowie die Zunahme an Allergien mit diesem Krankheitsbild in Verbindung gebracht. Abzugrenzen ist die Neurodermitis vom sogenannten Gneis, der nur bei Babys auf der Kopfhaut in Erscheinung tritt. Folgende Unterscheidungen gelten hierbei:

  1. Kopfgneis: tritt nur bei Babys auf der Kopfhaut auf
  2. Milchschorf: atopisches Ekzem bei Kindern bis zum zweiten Lebensjahr
  3. Neurodermitis: atopisches Ekzem, das sich im höheren Kindesalter fortsetzt

Welche Symptome begleiten das atopische Ekzem?

Die Neurodermitis als eine Hauterkrankung ist durch unverwechselbare Symptome gekennzeichnet, die ein prägnantes Erscheinungsbild der Haut verursachen. Kann das atopische Ekzem bis zum zweiten Lebensjahr mit Milchschorf verwechselt werden, so klingt dieser in der Regel nach Vollendung dieses Lebensjahres ab. Zu den Symptomen der Neurodermitis zählen:

  • stark gerötete und entzündete Haut
  • starker Juckreiz
  • talgige, gelblich weisse Schuppung
  • nässende Hautstelle
  • phasenweiser Verlauf

Warum wird die Neurodermitis von starkem Juckreiz begleitet?

Der schub- oder phasenweise Verlauf der Neurodermitis wird auch Juck-Kratz-Kreislauf genannt. Der Krankheitsverlauf wird von folgenden Symptomen begleitet:

  1. gestörte Barrierefunktion der Haut
  2. Eindringen von Reizstoffen oder Allergenen
  3. Rötung
  4. Juckreiz
  5. Kratzen

Der Juckreiz an der betroffenen Stelle wird durch körpereigene Substanzen wie den Botenstoff Histamin ausgelöst. Des Weiteren stimulieren mechanische Reizung sowie psychische Einflussfaktoren das Jucken zusätzlich.

Wie sehen Ursachen und Auslöser einer Neurodermitis bei Kindern aus?

Die frühere Annahme, dass die Neurodermitis beim Kind eine Nervenentzündung ist, scheint veraltet. Gleichermassen rückt das medizinische Synonym „atopisches Ekzem“ den Faktor Allergie in den Mittelpunkt, der mit dem Begriff Atopie ausgedrückt wird. Krankheiten, wie die Dermatitis können jedoch viele verschiedene Ursachen haben. Dies sind:

  • genetische Faktoren: Veranlagung zu trockener Haut oder Allergien
  • gestörte Hautbarriere: Mangel an Feuchtigkeit und Hautfetten
  • veränderte Hautflora: Mikrobiom und Hautkeime verursachen Krankheitsschübe
  • Triggerfaktoren: Stress in Form äusserer Umweltreize (Seife, Kleidung und andere) oder innerer, psychischer Umstände

Welche Hautregionen sind beim atopischen Ekzem am meisten betroffen?

Bei Säuglingen und Kleinkindern treten die Ekzeme der Neurodermitis vor allem in folgenden Formen und Verläufen bei den Patienten auf. Für die Neurodermitis bei Babys und Kleinkindern unter zwei Jahren gilt:

  • Merkmal: grossflächige Rötung mit nässenden und verkrusteten Hautpartien (Milchschorf)
  • Betroffene Hautpartien: Gesicht, Wangen, Arme, Beine und Nacken

Die Neurodermitis bei Kleinkindern und Kindern über zwei Jahre zeichnet sich durch folgende Symptome aus:

  • Merkmal: Rötungen und schuppige Knötchen
  • Betroffene Hautpartien: Armbeugen, Kniekehlen, Hals sowie teilweise Hände und Füsse

Was sollte ich bei der Behandlung der Neurodermitis bei Kleinkindern beachten?

Die Neurodermitis bei Kindern gehört zu jenen Erkrankungen, die bis dato nicht heilbar sind. Einige Autoren gehen sogar so weit zu behaupten, dass diese Krankheit generell unheilbar ist. Bei starken Schüben verschreibt der Arzt in der Regel ein topisches Medikament, wie Hydrocortison, das sowohl die Entzündung als auch den Juckreiz abmildern soll. An besonders empfindlichen Hautpartien wird auf Cortisonsalben verzichtet und stattdessen zu Calcineurin-Inhibitoren zurückgegriffen. Hierzu zählen vor allem Körperbereiche wie das Gesicht, die Genitalien sowie die Leisten- und Achselhöhlen. Medikamente, die zur Behandlung der Neurodermitis genutzt werden, haben immer den Nachteil, dass sich der Körper daran gewöhnen kann. Grundsätzlich sollten daher die Ursachen der Neurodermitis vermieden werden, soweit diese bekannt sind.

Welche Rolle spielen Faktoren wie Ernährung und Allergien?

Da sich die Behandlung einer Neurodermitis oftmals als schwierig erweist, gilt es neben der richtigen Hauptpflege alle Risiken zu vermeiden, die einen Krankheitsschub auslösen könnten. Dazu zählen zum Beispiel die korrekte Ernährung und andere hilfreiche Tipps. Folgende Methoden können die Krankheitsschübe lindern:

  • Materialien vermeiden, die die Symptome verstärken und zum Beispiel Schwitzen verursachen.
  • Auf Nahrungsmittel (Milchprodukte, Nüsse) verzichten, die mit Neurodermitis in Verbindung gebracht werden.
  • Das Kind auf Allergien testen.
  • Psychischen Stress und Schlafmangel beim Kind vermeiden.
  • Die Verwendung schonender Wasch- und Reinigungsmittel.

Allgemein kann davon ausgegangen werden, dass eine korrekte Hautpflege mit feuchtigkeitsspendenden Naturprodukten sowie eine gesunde Ernährung das Hautbild stabilisieren sollten. Ist dies nicht der Fall, sollte dringend ein Dermatologe aufgesucht werden.

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