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Ibuprofen: Dosierung, Nebenwirkungen und Risiken für Kinder

Ibuprofen: Dosierung, Nebenwirkungen und Risiken für Kinder

Als Schmerzmittel ist das Arzneimittel Ibuprofen weltweit eines der am häufigsten eingenommen Medikamente. Aber wie dosierst du den Wirkstoff richtig für Kinder unterschiedlichen Alters? Und wann kommt er überhaupt zur Anwendung? Hier erfährst du alles Wissenswerte zu dem Medikament inklusive auftretender Nebenwirkungen, möglicher Wechselwirkungen und Einnahme- und Dosierungsempfehlungen für Kinder.

Was ist Ibuprofen und zu welcher Medikamentengruppe gehört es?

Bei dem Arzneimittel Ibuprofen handelt es sich um ein Medikament aus der Gruppe der nichtsteroidalen Antirheumatika mit schmerzlindernder, entzündungshemmender und fiebersenkender Wirkung. Chemisch lässt es sich zur Gruppe der Arylpropionsäuren zuordnen. Die Halbwertszeit des Medikaments beträgt eine bis drei Stunden. Ibuprofen wurde in den 1950er und 60er Jahren bei einem britischen Forschungsprojekt entdeckt und sollte zunächst vor allem zur Behandlung von rheumatischen Erkrankungen eingesetzt werden. Seitdem hat sich Ibuprofen zu einem der am häufigsten verabreichten und konsumierten Schmerzmittel der Welt entwickelt. Ibuprofen ist bis zu einer Menge von 400 Milligramm des Wirkstoffes freiverkäuflich in der Apotheke zu erwerben. In grösseren Mengen ist ein Rezept vom Arzt erforderlich.

Welche Symptome und Erkrankungen werden mit Ibuprofen behandelt?

Ibuprofen ist ein Wirkstoff, der insbesondere bei der Therapie von allgemeinen Schmerzen, rheumatischen Entzündungen und zur Senkung von Fieber angewendet wird. Hinzu kommt die Behandlung von speziellen und akuten Schmerzen wie Zahnschmerzen oder Beschwerden im Zusammenhang mit Menstruationsbeschwerden. Ebenso können akute Muskelschmerzen mit Ibuprofen behandelt werden. Insbesondere bei Kindern wird das Arzneimittel auch dafür eingesetzt, einen offenen Ductus arteriosus Botalli zu behandeln, zu dem es im Rahmen einer Frühgeburt vor der 34. Schwangerschaftswoche kommen kann. Eine Hochdosierung mit Ibuprofen lindert ausserdem nachgewiesenermassen die Symptome einer Mukoviszidose bei Kindern.

Was gibt es bei der Einnahme von Ibuprofen zu beachten?

Das Arzneimittel Ibuprofen wird in Form von Filmtabletten, Kapseln, Salben, Granulat, Zäpfchen oder Saft dargereicht, sodass sich die Art der Einnahme je nach Form unterscheidet. Da Ibuprofen auf den Magen schlagen kann, wird empfohlen, das Medikament während einer Mahlzeit einzunehmen. Ausserdem ist darauf zu achten, bei Selbstmedikation die maximale Tagesdosis von 1.200 Milligramm nicht zu überschreiten und die Therapiedauer auf wenige Tage zu beschränken. In ärztlicher Obhut können auch Dosierungen von 2.400 Milligramm am Tag stattfinden.

Was ist die empfohlene Dosierung für Kinder?

Zur Behandlung von Fieber und Schmerzen dürfen Kinder ab einem Gewicht von sieben Kilogramm Ibuprofen verabreicht bekommen. Das entspricht einem ungefähren Alter des Kindes von fünf Monaten. Die Menge an Ibuprofen, die eingenommen werden darf, hängt stark vom Gewicht des jeweiligen Kindes ab. Hier siehst du die maximale Tagesdosis in Abhängigkeit vom Körpergewicht ein:

  • 6 Kilogramm : 150 Milligramm
  • 7 bis 9 Kilogramm: 200 Milligramm
  • 10 bis 15 Kilogramm: 300 Milligramm
  • 16 bis 19 Kilogramm: 450 Milligramm
  • 20 bis 29 Kilogramm: 600 Milligramm
  • 30 bis 39 Kilogramm: 800 Milligramm
  • über 40 Kilogramm: 1200 Milligramm

Die in der Tabelle angegebene Tageshöchstdosis ist auf drei Einzeldosierungen mit einem zeitlichen Abstand von sechs Stunden zu verteilen. Für Kinder gibt es spezielle Ibuprofen-Saft-Präparate, die eine geringere Konzentration des Medikaments enthalten. Da es für Kinder oftmals auch problematisch ist, Medikamente in Form von Filmtabletten einzunehmen, empfiehlt sich der Ibuprofen-Saft zusätzlich.

Welche Nebenwirkungen können bei der Behandlung mit Ibuprofen auftreten?

Im Rahmen einer Behandlung mit Ibuprofen kann es zu einer Reihe von unerwünschten Nebenwirkungen kommen. Dazu gehören:

  • als häufige Nebenwirkungen: Es besteht ein Risiko von etwa einem Prozent, dass Beschwerden des Magen-Darm-Trakts auftreten. Dazu gehören beispielsweise Übelkeit, Durchfall, Blähungen und Blutungen. Ebenso häufig komm es zu Schwindelgefühlen und Kopfschmerzen bei den behandelten Patienten.
  • als gelegentliche Nebenwirkungen: Zwischen einem und zehn 1.000 behandelten Patienten berichten über Sehstörungen, verschiedene Hautreaktionen, und Asthmaanfälle. Ausserdem kann es zu Wassereinlagerungen im Körpergewebe kommen.

Alle aufgeführten Nebenwirkungen sind abhängig von der verabreichten Menge und der Dauer der Behandlung.

Wann sollte von einer Behandlung mit Ibuprofen abgesehen werden?

Ibuprofen darf aufgrund von gefährlichen Wechselwirkungen nicht zusammen mit Mitteln zur Blutgerinnung eingenommen werden. Ebenso sollte dringend von einer gleichzeitigen Einnahme von Ibuprofen und Zink, Lithium oder Acetylsalicylsäure (Handelsname Aspirin) abgesehen werden. Vorsicht ist geboten, wenn der Patient an einer chronischen Darmerkrankung leidet oder Probleme mit Bluthochdruck oder einer Herzschwäche hat. Dasselbe gilt für Asthmatiker und Patienten mit einer eingeschränkten Leber- oder Nierenfunktion. In der Schwangerschaft sollte nach der 36. Schwangerschaftswoche und während der Stillzeit auf die Einnahme von Ibuprofen verzichtet werden. Ebenso sollten Allergien gegen sämtliche Inhaltsstoffe des Ibuprofen-Präparats ausgeschlossen werden. Eine bestehende Allergie gegen einen der Wirkstoffe äussert sich unter anderem im Anschwellen der Nasenschleimhaut oder in einer auftretenden juckenden und sichtbaren Hautreaktion.

Woran lässt sich eine Überdosierung mit Ibuprofen erkennen?

Wird Ibuprofen nur leicht und über einen kurzen Zeitraum überdosiert, sollten in der Regel nur wenige bis keine Nebenwirkungen oder Risiken auftreten. Eine starke Überdosierung kann jedoch zu einer gefährlichen bis lebensbedrohlichen Vergiftung führen, die sich durch folgende Symptome bemerkbar macht:

  • starke Übelkeit, Schwindelgefühle und Erbrechen
  • Kopfschmerzen
  • Bewusstseinsstörungen und Ohnmacht
  • akustische und optische Beeinträchtigungen
  • Blutdruckabfall
  • Herzrhythmusstörungen

Im Falle einer Überdosierung in einer nicht unerheblichen Menge sollte dringend ein Arzt gerufen werden.

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