Leider unterstützen wir Internet Explorer nicht mehr.

Bitte verwenden Sie Microsoft Edge, Google Chrome oder Firefox.

Finde die besten Kinderärzte in deiner Nähe
>
Ratgeber-Übersicht
>
Mumpskrankheit: Krankheitsbild, Ursachen und Behandlung der Kinderkrankheit

Mumpskrankheit: Krankheitsbild, Ursachen und Behandlung der Kinderkrankheit

Mumps erlebt seit einigen Jahrzehnten einen deutlichen Rückgang in der Schweiz. Rund 1.000 Betroffene sind laut Untersuchungen des Bundesamts für Gesundheit jährlich von der Krankheit betroffen. Das liegt nicht zuletzt an der konsequenten Impfung in der Bevölkerung. Dennoch sollte die Mumpskrankheit als ansteckende Virusinfektion so wenig unterschätzt werden wie ihre möglichen Spätfolgen und Komplikationen. Alles zum Thema Mumps bei Kindern und Erwachsenen erfährst du im folgenden Beitrag.

Was ist Mumps?

Mumps wird in Medizinerkreisen auch als Parotitis epidemica bezeichnet. Der Erreger dieser Krankheit ist ein Virus mit dem Namen Paromyxovirus parititis. Zu diesem Virusstamm gehört auch das Masern-Virus. Umgangssprachlich bezeichnet man Mumps auch als Ziegenpeter.

Warum gilt Mumps als Kinderkrankheit?

Neben Masern und Röteln gehört Mumps zu den typischen Kinderkrankheiten. Das liegt vor allem daran, dass früher besonders Kinder von der Mumpskrankheit betroffen waren. Prinzipiell kann sie jedoch auch im Erwachsenenalter auftreten. Da die meisten es aber bereits im Kindesalter durchlebt haben und danach eine Immunität gegen das Mumpsvirus einsetzt, kommt sie bei den Erwachsenen eher selten vor. Seit den 1970er Jahren ist die Häufigkeit von Infektionen mit Mumps kontinuierlich gesunken.

Welche Symptome zeigen sich bei Mumps?

Die folgenden Symptome können auf eine mögliche Mumpserkrankung hindeuten:

  • Schwellung im Wangen und Halsbereich: Sie kann sowohl einseitig als auch beidseitig auftreten. Grund hierfür ist eine Entzündung der Ohrspeicheldrüsen (Parotitis). Die Entzündung kann auch andere Lymphknoten und andere Speicheldrüsen betreffen.
  • Schmerzen beim Kauen, Schlucken und Ohrenschmerzen.
  • Fieber, Schüttelfrost, Unwohlsein und Kopfschmerzen

Die Symptome müssen nicht zwangsläufig auftreten. Etwa 40 Prozent der Patienten zeigen gar keine oder nur leichte Grippesymptome

Wie ist der Übertragungsweg von Mumps?

Die Übertragung von Parotitis epidemica erfolgt meist über Tröpfcheninfektion, zum Beispiel beim Husten oder Sprechen. Über Oberflächen ist eine Übertragung ebenfalls möglich, etwa über Spielsachen. Besonders tückisch dabei ist, dass Betroffene bereits zwei Tage bevor sie überhaupt erste Symptome zeigen, ansteckend sind. Die Ansteckungsgefahr besteht ausserdem noch neun Tage nach Abklingen der Krankheit. So kann sich Mumps schnell und unbemerkt ausbreiten.

Welche Komplikationen können auftreten?

Mit steigendem Alter erhöht sich das Risiko für Komplikationen und Folgeerkrankungen. Zu den häufigsten Komplikationen zählen in absteigender Reihenfolge:

  • Hirnhautentzündung (Meningitis): Etwa jeder zehnte Patient entwickelt eine Meningitis. Häufig setzt sie etwa vier Tage nach der Entzündung der Ohrspeicheldrüsen ein und klingt nach sieben bis zehn Tagen wieder ab. In den meisten Fällen klingt die Entzündung ohne weitere Spätfolgen wieder ab und ist nicht lebensbedrohlich.
  • Gehirnentzündung (Enzephalitis): Sie betrifft nur einen von 100 Erkrankten. Tendenziell trifft sie Männer häufiger als Frauen. Auch hier ist die Lebensgefahr vergleichsweise gering. In nur 1,5 Prozent der Fälle nimmt eine Gehirnentzündung als Folge von Mumps einen tödlichen Verlauf.
  • Beeinträchtigung des Gehörs: In vier von 100 Fällen kann Mumps die Hörkraft verringern. Besonders hohe Töne werden nicht mehr wahrgenommen. Diese Einschränkung lässt bei den meisten jedoch nach Abheilen der Erkrankung wieder nach. In einem von 20.000 Fällen ist es jedoch möglich, dass eine Taubheit auf einem Ohr zurückbleibt.
  • Hodenentzündung: Sie betrifft etwa 15 bis 30 Prozent der Jugendlichen und Erwachsenen, die an Mumps erkranken. Die Spermienqualität kann darunter leiden, eine vollständige Unfruchtbarkeit ist aber äusserst unwahrscheinlich. Knaben vor der Pubertät trifft es nur selten.
  • Eierstockentzündung: Rund fünf Prozent der jungen Frauen, die an Mumps erkranken, erleiden sie. Auch hier besteht das Risiko einer verminderten Fruchtbarkeit. Unfruchtbarkeit droht jedoch auch hier nicht.

Darüber hinaus sind in noch selteneren Fällen Entzündungen verschiedener Organe, wie zum Beispiel der Nieren, der Bauchspeicheldrüse oder des Herzmuskels möglich.

Wie erfolgt die Behandlung von Mumps?

Es gibt keine speziellen Medikamente, die gegen das Mumpsvirus wirken. Daher ist eine antivirale Behandlung von Mumps bisher nicht möglich. Die Therapie kann sich in diesem Fall nur nach den Symptomen richten und versuchen, diese für die Kinder erträglicher zu machen. Steigt die Körpertemperatur auf über 39 Grad Celsius, sollte bei Kleinkindern ein fiebersenkendes Mittel zum Einsatz kommen. Das geeignete Medikament sollte in jedem Fall von einem Arzt verschrieben werden, da nicht jedes Mittel für Kinder ideal ist. Achte auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr und biete deinem Kind möglichst weichgekochte, wenig gewürzte, leichte Speisen an.

Wann sollte die Impfung gegen Mumps erfolgen?

In der Schweiz zählt Mumps zu den Basisimpfungen für Kinder. Sie erfolgt in der Regel im Rahmen einer Kombinationsimpfung, die auch Masern und Röteln beinhaltet und wird auch als MMR-Impfung bezeichnet. Geimpft wird meist erstmals im Alter von neun bis zwölf Monaten und ein weiteres Mal im Alter zwischen 15 und 24 Monaten. Die zweite Dosis soll einen lebenslangen Schutz bieten, sodass weitere Impfungen im Erwachsenenalter für die meisten Personen nicht mehr nötig sind. Falls du oder deine Kind noch nicht gegen Mumps geimpft seid, könnt ihr euch jederzeit nachimpfen lassen. Besonders zu empfehlen ist das für ungeimpfte Menschen, die Kontakt mit einer erkrankten Person hatten. Falls die erste Impfdosis innerhalb von drei Tagen erfolgt, kann ein möglicher Ausbruch der Krankheit verhindert werden. Beachte jedoch, dass die Schutzimpfung keinen hundertprozentigen Schutz bietet, in äusserst seltenen Fällen kann es trotz eingehaltenem Impfplan zu einer Erkrankung kommen. Daher zählt Mumps in der Schweiz auch zu den meldepflichtigen Krankheiten.

Der Kinderarztvergleich für die Schweiz. Finde die besten Kinderärzte in deiner Nähe - mit Preisen und Bewertungen!

Das könnte dich auch interessieren

Familiäres Mittelmeerfieber – die seltene Gen-Krankheit aus dem Mittelmeerraum

Innerhalb der Medizin gibt es bekannte, aber auch sehr seltene Erkrankungen und sogar solche, die nur in bestimmten Regionen auftreten. Zu Letzteren gehört das familiäre Mittelmeerfieber, das schon von der Bezeichnung auf die erhöhte Anfälligkeit in bestimmten Regionen hinweist. Der Schwerpunkt liegt dabei in Ländern wie Armenien, Türkei oder Iran. Während die Erkrankung in Europa eher selten auftritt, zeigt sie sich bei den betroffenen Volksgruppen häufiger. Der Verlauf dieses Fiebers macht eine Behandlung sehr schwierig und kann auch bei Kindern auftreten.

Orchidopexie: Der chirurgische Eingriff bei Hodenhochstand einfach erklärt

In der Kinderchirurgie gehört die Orchidopexie zum Alltag. Das Ziel des operativen Eingriffs besteht darin, eine Fehlbildung der Genitalien – in diesem Fall ist es die Lage der Hoden – zu beheben. Der Grund: Der Hodenhochstand gilt heute als die häufigste angeborene Deformität am Körper des Jungen. Die Rede ist dann von einem sekundären Hodenhochstand. Lies in unserem Flexikon nach, wie ein Hodenhochstand entsteht und was bei einer Orchidopexie passiert.

Rekapillarisationszeit – alles über die Sauerstoffunterversorgung des Körpers durch Schock!

Die Kapillaren, die bereits im Begriff Rekapillarisationszeit enthalten sind, spielen beim Schock, der einfach ein Synonym dafür darstellt, eine übergeordnete Rolle: Diese Blutgefässe, die zu den kleinsten Gefässen in der menschlichen Anatomie gehören, bilden ein weit verzweigtes Netzwerk aus etwa einem halben Millimeter langen und fünf bis zehn Mikrometer dicken Haargefässen. Sie ergeben das Kapillarnetz, das, von den Arteriolen gespeist und von den Venolen drainiert, für die Sauerstoff- und Nährstoffversorgung von Gewebe und Organen sorgt. Dies wird Mikrozirkulation genannt und erreicht seine volle Effektivität über die resultierende Oberflächenvergrösserung. Wird die Blutzirkulation in den Kapillaren vermindert, ist das Ergebnis der Schock.

Paracetamol Kinder – die korrekte Dosierung im Kleinkindalter

Kinder bedürfen im Krankheitsfall einer grösseren Sorgfalt und Aufmerksamkeit als ein Erwachsener. Allein die Tatsache, dass sich der Kinderkörper noch in der Entwicklung befindet, muss zusätzlich berücksichtigt werden. Dass zu den schmerzlindernden und fiebersenkenden Medikamenten zählende Paracetamol sollte dem Kind entsprechend nur unter Aufsicht eines Kinderarztes oder Apothekers und strikt in den vorgeschriebenen Mengenabgaben gegeben werden. Die Folgen einer Überdosierung sind Vergiftungserscheinungen, die bei Kindern schnell zu lebensbedrohlichen Leberproblemen führen können. Der folgende Artikel beantwortet Eltern die wichtigsten Fragen im Zusammenhang mit dem Medikament Paracetamol für Kinder.

Kinesiologie Kinder – Blockaden lösen und Stress verringern

Nicht nur Erwachsene erleben Stress und Ängste. Bei Kindern kann das schon im Kindergarten beginnen. Sie entwickeln dann Verhaltensauffälligkeiten und innere Blockaden. Wenn erste Konzentrationsschwächen auftreten oder Lernblockaden überwunden werden müssen, hilft oftmals die Kinesiologie bei Kindern. Durch die Therapie und aktive Übungen findet das Kind dann zurück in ein harmonisches und ausgeglichenes Empfinden und entwickelt mehr Selbstvertrauen. Dabei gelten bei der Behandlung andere Regeln als für Erwachsene – welche das sind, sagen wir dir hier.

Die Maul- und Klauenseuche bei Kindern – Was ist zu tun?

Die Maul- und Klauenseuche bei Kindern nennt sich eigentlich „Hand-Fuss-Mund-Kankheit“. Der Name bezieht sich auf den Ausschlag, der am Mund, den Händen und den Fusssohlen zu sehen ist. Dabei handelt es sich um eine weltweit verbreitete Krankheit, die nicht nur bei Kindern, sondern auch bei Erwachsenen entstehen kann. In der Regel besteht kein Grund zur Sorge und die Krankheit verläuft harmlos. Trotzdem solltest du rechtzeitig mit dem Kind zum Arzt gehen. Mehr zum Thema gibt es hier.